Besuch des In Flandern Fields Museum
Moderator: PanzerLiga-Team
Besuch des In Flandern Fields Museum
Bericht vom Besuch des Flanders Fields Museums in ypern.
Da ich zufällig in Ostende war, habe ich einen Tag genutzt mir das Museum anzuschauen. Wenn man bedenkt, dass die ältesten Gebäude höchstens 95 Jahre alt sein können, denn vorher war das Meiste während des Ersten Weltkrieges bis auf die Grundmauern zerstört worden, ist es eine erstaunliche Aufbauleistung die dort vollzogen wurde.
Tatsächlich war man bis 1967 damit beschäftigt die Tuchhalle, in der sich das "In Flanders Fields" Museum befindet, wiederherzustellen.
Der Rundgang beginnt im ersten Stock, wo man sich als erstes an einem der Terminals anmelden kann, was ich getan habe. Erstens wird man dadurch im Laufe des Rundgangs mit 4 Einzelgeschichten von damals lebenden Persönlichkeiten bekannt gemacht und zweitens, ist dann alles auch in Deutsch lesbar. Nachdem man den Rundgang beendet hat, kann man sich wieder an einem Terminal die Geschichten der Personen z.B. auf seine Mailadresse schicken lassen.
Insgesammt ist viel Augenmerk darauf gelegt, dass man die Schicksale von einzelnen kennenlernt und nicht nur an den "Schaustücken" vorübergeht.
Wie immer wenn es darauf ankommt, sind alle Bilder die ich gemacht habe nichts geworden, so dass ich auf im Netz verfügbare zurückgegriffen habe.
Überall war man davon überzeugt dass man selber im Recht war und hat das mit seiner Propaganda verbreitet
Eines der Hauptmerkmale der Ausstellung sind die entweder offen oder geschlossen herumstehende Bildschirme in verschiedensten Höhen, damit jeder ohne Rückenschäden sehen kann was gezeigt wird.
Immer wieder kommen auf großen Leinwänden historische Persönlichkeiten die von Schauspielern dargestellt werden, zu wort. Zuerst ein Belgier der davon berichtet wie sie fliehen mussten und wie ihr weiterer Weg sie bis nach Paris geführt hat, alles mir der Angst nie mehr nach Hause kommen zu können.
Da ich soeben entdeckt habe, dass ich keine weiteren Anhänge anhängen kann, gehts im nächsten Thread weiter..
Da ich zufällig in Ostende war, habe ich einen Tag genutzt mir das Museum anzuschauen. Wenn man bedenkt, dass die ältesten Gebäude höchstens 95 Jahre alt sein können, denn vorher war das Meiste während des Ersten Weltkrieges bis auf die Grundmauern zerstört worden, ist es eine erstaunliche Aufbauleistung die dort vollzogen wurde.
Tatsächlich war man bis 1967 damit beschäftigt die Tuchhalle, in der sich das "In Flanders Fields" Museum befindet, wiederherzustellen.
Der Rundgang beginnt im ersten Stock, wo man sich als erstes an einem der Terminals anmelden kann, was ich getan habe. Erstens wird man dadurch im Laufe des Rundgangs mit 4 Einzelgeschichten von damals lebenden Persönlichkeiten bekannt gemacht und zweitens, ist dann alles auch in Deutsch lesbar. Nachdem man den Rundgang beendet hat, kann man sich wieder an einem Terminal die Geschichten der Personen z.B. auf seine Mailadresse schicken lassen.
Insgesammt ist viel Augenmerk darauf gelegt, dass man die Schicksale von einzelnen kennenlernt und nicht nur an den "Schaustücken" vorübergeht.
Wie immer wenn es darauf ankommt, sind alle Bilder die ich gemacht habe nichts geworden, so dass ich auf im Netz verfügbare zurückgegriffen habe.
Überall war man davon überzeugt dass man selber im Recht war und hat das mit seiner Propaganda verbreitet
Eines der Hauptmerkmale der Ausstellung sind die entweder offen oder geschlossen herumstehende Bildschirme in verschiedensten Höhen, damit jeder ohne Rückenschäden sehen kann was gezeigt wird.
Immer wieder kommen auf großen Leinwänden historische Persönlichkeiten die von Schauspielern dargestellt werden, zu wort. Zuerst ein Belgier der davon berichtet wie sie fliehen mussten und wie ihr weiterer Weg sie bis nach Paris geführt hat, alles mir der Angst nie mehr nach Hause kommen zu können.
Da ich soeben entdeckt habe, dass ich keine weiteren Anhänge anhängen kann, gehts im nächsten Thread weiter..
Re: Besuch des In Flandern Fields Museum
Ein Tisch mit einer Topographischen Oberfläche auf der Ypern mit seiner Umgebung bis an die Ysermündung gezeigt wird. Hierauf wird passend projeziert was wann geschah, z.B. die Flutung der Ebene durch das geschickte Öffnen und Schließen der Schleusentore an der Yser.
Nicht fehlen darf der Hinweis dass die Deutschen hier den Gaskrieg eröffnet haben. Das erste Kampfgas (Chlorgas) wurde nach seinem ersten Einsatz auch Yperit genannt.
Dazu spricht ein Schauspieler, der Fritz Haber (den Erfinder des Kampfgases an sich) darstellt, darüber wie Haber das OHL überzeugt hat Kampfgas zu verwenden, dem taktischen Nutzen usw.
Was mich dabei ein bisschen ärgert ist, dass man gerne unterschlägt, das der erste Gasangriff von Franzosen ausgeübt wurde - zwar "nur" mit Tränengas, aber auch mit dem Ziel dass die Soldaten voller Panik aus den Gräben kommen und dadurch in den Bereich der "konventionellen" Waffen kommen. ( Quelle: http://www.landesmuseum.at/fileadmin/us ... tkrieg.pdf und etwas weniger deutlich: http://de.wikipedia.org/wiki/Gaskrieg_w ... eltkrieges. Dazu passend die Gasmasken aller Nationen.
Ein kleiner Einblich in das Schlachtfeld
Nicht fehlen darf der Hinweis dass die Deutschen hier den Gaskrieg eröffnet haben. Das erste Kampfgas (Chlorgas) wurde nach seinem ersten Einsatz auch Yperit genannt.
Dazu spricht ein Schauspieler, der Fritz Haber (den Erfinder des Kampfgases an sich) darstellt, darüber wie Haber das OHL überzeugt hat Kampfgas zu verwenden, dem taktischen Nutzen usw.
Was mich dabei ein bisschen ärgert ist, dass man gerne unterschlägt, das der erste Gasangriff von Franzosen ausgeübt wurde - zwar "nur" mit Tränengas, aber auch mit dem Ziel dass die Soldaten voller Panik aus den Gräben kommen und dadurch in den Bereich der "konventionellen" Waffen kommen. ( Quelle: http://www.landesmuseum.at/fileadmin/us ... tkrieg.pdf und etwas weniger deutlich: http://de.wikipedia.org/wiki/Gaskrieg_w ... eltkrieges. Dazu passend die Gasmasken aller Nationen.
Ein kleiner Einblich in das Schlachtfeld
Re: Besuch des In Flandern Fields Museum
Besonders eindrucksvoll fand ich die Installation mit Granatwerfer und Munitionspferd, von denen unendlich viel starben.
Zwischendurch gab es Spitzzeltartige installtionen in denen Bilder von verstümmelten gezeigt wurden, Bilder erspare ich uns.
Es gab ausser diesem Projektor noch eine Art Kinoleinwand mit Sitzplätzen, wo aus den Erinnerungen eines Arztes und Krankenschwestern von Schauspielern zitiert wurde.
Zwischendurch gab es Spitzzeltartige installtionen in denen Bilder von verstümmelten gezeigt wurden, Bilder erspare ich uns.
Es gab ausser diesem Projektor noch eine Art Kinoleinwand mit Sitzplätzen, wo aus den Erinnerungen eines Arztes und Krankenschwestern von Schauspielern zitiert wurde.
Re: Besuch des In Flandern Fields Museum
Modell des ober- und unterirdischen Schlachtfelds
Sehr Eindrucksvoll waren Tische mit einem Luftbild von Ypern und Umgebung, über die Luftbidler von 14-18 projeziert werden konnten. Das Bild gibt nur einen schwachen Eindruck davon, da eben nicht nebeneinander sondern in die Karte die Zerstörungsbilder genau über den richtigen Stellen zu sehen sind
Sehr Eindrucksvoll waren Tische mit einem Luftbild von Ypern und Umgebung, über die Luftbidler von 14-18 projeziert werden konnten. Das Bild gibt nur einen schwachen Eindruck davon, da eben nicht nebeneinander sondern in die Karte die Zerstörungsbilder genau über den richtigen Stellen zu sehen sind
Re: Besuch des In Flandern Fields Museum
Mein persönliches FAzit:
Wenn man Museen wie das Imperial War Museum in London, oder das RAF Museum in Mill Hill kennt, ist man erstmal enttäuscht !
Kaum technisches Gerät zu sehen, auch ist es nicht allzu groß, man ist in ca. 2h gemütlich durch.
Was mir sehr positiv aufgefallen ist, betrifft die ARt der Darstellung, es wird nicht Deutschland für alles verantwortlich gemacht, man hat dort scheinbar eingesehen dass es keinen alleinschuldigen geben kann. Auch geht man mit der Zerstörung von Ypern sehr zurückhaltend um und möchte sich nicht auf den Ersten Weltkrieg reduzieren lassen.
Alleine dass ich darüber schreibe zeigt dass es mich doch ergriffen hat.
Leider hatte ich nur wenig Zeit da wir auf der Durchreise waren, so dass ich nichts anderes gesehen/besichtigt habe, das wird irgendwann nachgeholt.
Ab dem 4. Oktober beginnt eine Sonderausstellung zur Ersten Flandernschlacht.
Beim Suchen von Bilder über Ypern bin ich auf etwas gestoßen, dass ich nicht kannte: Es gibt wirklich viele Bilder und Filme aus dieser Zeit, die man frei ansehen kann.
Als Beispiel habe ich einen Film über Granaten-Trauma ( engl. Shell shock ) und verschüttete gewählt. Wer lust hat kann hier wirklich viel finden! und zwar hier:
http://www.filmportal.de/video/funktion ... eilung-dur
Oder hier:
Ein Film aus Deutschland über den WW1
http://www.europeanfilmgateway.eu/node/ ... RleHQtMS00
Viel Spaß beim stöbern
Uli
Re: Besuch des In Flandern Fields Museum
Hi Opa !
Ein sehr interessanter Bericht.
Weckt das Interesse sich auch außerhalb des Kaiser E-Files mal wieder mit der Zeit und Thematik zu beschäftigen.
Danke für Deinen gelungenen Beitrag.
schöne Grüße, 08 15
Ein sehr interessanter Bericht.
Weckt das Interesse sich auch außerhalb des Kaiser E-Files mal wieder mit der Zeit und Thematik zu beschäftigen.
Danke für Deinen gelungenen Beitrag.
schöne Grüße, 08 15
- Spasteur de Mont Tonnerre
- Bildungsminister
- Beiträge: 533
- Registriert: Sa 24. Okt 2009, 21:06
- Wohnort: Departement Mont Tonnerre
- Kontaktdaten:
Re: Besuch des In Flandern Fields Museum
sehr schön, uli...
zum 1.wk kann ich dir drei bücher empfehlen: E.M Remarque: Im Westen nix neues; E. Jünger: In Stahlgewittern und E. Köppen: Heeresbericht
fand ich alle drei faszinierend und habs sie alle schon öfter gelesen... is schon wahnsinn, was sie da beschreiben... artilleriesperrfeuer um dich herum- man sieht vor explosionen keine drei meter weit..., kameraden neben dir werden gliedmassen abgerissen..., nahkampf mit spaten und handgranaten.... alles voll mit leichen, schlamm und gedärmen.... totaler wahnsinn....
(ich denk mir beim lesen immer "wie gut, das ICH da nicht dabei war)
interessant auch, wie alle drei verschiedene schlüsse daraus ziehen...
zum 1.wk kann ich dir drei bücher empfehlen: E.M Remarque: Im Westen nix neues; E. Jünger: In Stahlgewittern und E. Köppen: Heeresbericht
fand ich alle drei faszinierend und habs sie alle schon öfter gelesen... is schon wahnsinn, was sie da beschreiben... artilleriesperrfeuer um dich herum- man sieht vor explosionen keine drei meter weit..., kameraden neben dir werden gliedmassen abgerissen..., nahkampf mit spaten und handgranaten.... alles voll mit leichen, schlamm und gedärmen.... totaler wahnsinn....
(ich denk mir beim lesen immer "wie gut, das ICH da nicht dabei war)
interessant auch, wie alle drei verschiedene schlüsse daraus ziehen...
Re: Besuch des In Flandern Fields Museum
Hi Mark
Die Bücher kenne ich, könnten glatt von mir sein...
Ich erhöhe um "Das Feuer" von Barbusse, das ist ein Bericht aus Französischer Sicht, denen ging es auch nicht besser als unseren...
Leichen die unbeerdigt im Graben oder in extra gegrabenen Nischen liegen, unsinnige Angriffe, Quartier im Hinterland unter erbärmlichsten Bedingungen usw.
Von Remarque kenne ich noch einige andere Bücher, was ich als unbedingt lesenswert empfinde sind "Der Weg zurück", fängt da an wo "Im Westen..." aufhört und danach "Drei Kameraden" das dann danach spielt, alle mit den gleichen Protagonisten.
Gruß Uli
Die Bücher kenne ich, könnten glatt von mir sein...
Ich erhöhe um "Das Feuer" von Barbusse, das ist ein Bericht aus Französischer Sicht, denen ging es auch nicht besser als unseren...
Leichen die unbeerdigt im Graben oder in extra gegrabenen Nischen liegen, unsinnige Angriffe, Quartier im Hinterland unter erbärmlichsten Bedingungen usw.
Von Remarque kenne ich noch einige andere Bücher, was ich als unbedingt lesenswert empfinde sind "Der Weg zurück", fängt da an wo "Im Westen..." aufhört und danach "Drei Kameraden" das dann danach spielt, alle mit den gleichen Protagonisten.
Gruß Uli
- Parabellum
- Bildungsminister
- Beiträge: 596
- Registriert: Fr 19. Apr 2013, 23:08
- Kontaktdaten:
Re: Besuch des In Flandern Fields Museum
Neben Schriftstellern und Filmemachern beschäftigen sich auch Musiker mit dem Thema Krieg. Ein herausragender Vertreter ist dabei die schwedische Power-Metal-Band SABATON. Ich habe mich jetzt deshalb gerade an sie erinnert, weil sie vor zwei Jahren Headliner des von mir besuchten Rock im Betonwerk-Festivals in Chemnitz-Mittelbach waren. Es gibt speziell zur 3. Flandern-Schlacht den Titel The Price of Mile mit zugehörigem Video. In reichlich 6min wird uns die Sinnlosigkeit des Krieges an Hand von Grabenkämpfen und dem Sterben im MG-Feuer zwischen den Linien um ein paar Meter zerbombtes Land als typische Metal-Hymne vor Augen geführt. Weitergehende Informationen und einige Bilder zur Schlacht bietet Wikipedia hier.
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 12 Gäste