Hmm, also offiziell für die gesamte Panzerliga würde ich das nicht einbauen - aber für das Turnier können natürlich jederzeit individuelle Regeln festgelegt werden von Teilnehmern/Turnierleitung je nach Präferenzen

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Wenn ich da jetzt schon direkt gefragt werde, dann mal mein Kommentar dazu

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Kurzfassung:
- die Hauptstadt auf der Insel nicht zu besetzen und runterzubomben wird derjenige den es trifft natürlich nicht gerade mögen...wobei wenn man es weiss das der Gegner es so machen wird, kann man sich ja drauf einstellen.
- allerdings schadet es den Alliierten insgesamt auch nicht wirklich bzw. ist nur möglich aufgrund deren Aktionen. Wenn man das nicht mag, muss man halt die Insel verteidigen und nicht aggressiv (und unhistorisch wie sich wiederum der Achsenspieler beklagen könnte) in die Welt hinausziehen

. Es ist u.U. sogar eher ein Vorteil für die Alliierten wenn die Achse entscheidet (bzw. überhaupt die Wahl hat) diesen Weg zu gehen.
Ausführlich:
Generell kann sich England immer entscheiden die Insel zu verteidigen, dann kann die Achse diese Strategie von vorne herein gar nicht anwenden. Viele Spieler beklagen sich umgekehrt eher darüber das die Engländer einfach völlig unhistorisch ihre Insel evakuieren und alle Truppen nach Afrika/Skandinavien schicken. Und solange die Achse London+Manchester bei einer eventuellen Invasion einnimmt, ist das nunmal ein gewaltiger Vorteil für die Alliierten.
Die Insel ist bei einem Sealion dann zwar deutsch, aber die Kriegsbereitschaft von USA und Russland (und damit deren Einnahmen) wird massiv erhöht und zusätzlich hat England natürlich noch zumindest komplett Afrika mit dessen Einnahmen und bereitet eben von hier aus D-Day vor. Sprich wenn die Achse den Hauptstadt-Transfer zulässt, ist Sealion zu machen völliger Unsinn da dies nur jede Menge Ressourcen kostet, die Alliierten massiv stärkt und selbst England keinen nennenswerten Einnahmenverlust hat da dafür die Ressourcen in Afrika hochgehen.
Deshalb ist es auch normal Standardstrategie bei geübten Spielern sich als England Afrika zu schnappen - nichts was die Achse realistischerweise dagegen machen kann. Damit ist die gesamte Südfront der Achse bedroht womit viele Einheiten zur Verteidigung dort bereitgestellt werden müssen welche somit nicht an den Hauptfronten kämpfen können und die Einnahmenbalance ist natürlich deutlich zugunsten der Alliierten.
Für einen Sealion entscheidet sich ein vernünftiger Achsenspieler nur, wenn er den Hauptstadttransfer unterbindet indem er Manchester oder London englisch belässt - wenn er den Transfer erlaubt, schiesst er sich mit einem Sealion nur ins eigene Bein da ausser Spesen nichts gewesen...

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P.S.: die ganze Diskussion ist natürlich nur relevant wenn die Engländer ihre Truppen von der Insel abziehen und damit Afrika erobern. Ansonsten wird die Insel ja verteidigt und die Achse hat ein Interesse daran die Hauptstädte schnellstmöglich zu erobern um mit Alexandria was in dem Fall ja logischerweise nebenher besetzt wird dann die englische Kapitulation zu erzwingen.
Wie sieht die Sache nun im Fall eines Sealion aus wenn Manchester/London englisch bleibt ?:
Wenn sie nicht zerbombt werden, dann besteht für die Achse immer die Gefahr das die Engländer eine Kampfgruppe frisch gebauter Truppen auf einen Schlag aufstellt und die Achse dort vernichtet (insbesondere in Koordination mit einer US-Landung) - das liese sich nur mit einem enormen Truppenaufgebot vermeiden. Deshalb ist die bessere, wenn auch kurzfristig teurere Lösung die Hauptstadt zu zerbomben - kostet aber auch schnell ein paar hundert Mpp an Bomberverlusten und man muss natürlich einen Bomber für immer dort lassen der dann nicht mehr an der Front eingesetzt werden kann.
Somit muss die Achse wenn sie von einem Sealion irgendeinen Vorteil haben will die Hauptstadt auf der Insel lassen und diese auch zerbomben. Ansonsten macht ein vernünftiger Achsenspieler gar nicht erst einen Sealion.
Hauptvorteil für die Achse durch Verhinderung der Hauptstadt-Verlegung (+zerbomben) ist natürlich das die Engländer keine Bodentruppen mehr bauen können und auch weniger Einnahmen haben. Keine Bodentruppen ist deshalb wichtig, da damit die Bedrohung aus dem englisch besetzten Afrika im Mittelmehr deutlich geringer ist. Normal werden die Engländer dann ihre Bodentruppen nicht in Invasionen riskieren wollen und diese eher für die Verteidigung Afrikas in Reserve halten.
Ansonsten hat die Achse aber normal keinen zusätzlichen Vorteil durch diese Strategie neben dem normalen Sealionvorteil das die britische Insel als Flugzeugträger und Invasionsvorbereitungspunkt entfällt.
Denn Afrika kann die Achse trotzdem nicht erobern, das Problem ist ja keine Boden-Materialschlacht (wobei wenn England evakuiert ist in Afrika eh schon genug Engländer sein sollten - die müssen halt dann etwas besser aufpassen keine EH zu verlieren und sie immer schön rechtzeitig reparieren), sondern Truppen über das Mittelmeer zu bekommen - was solange England dort die Seeherrschaft besitzt nunmal keine realistische Aussicht auf Erfolg hat.
Auch das Offensivpotenzial der Engländer ist nur zeitweilig reduziert, solange die USA nicht im Krieg sind. Bis dahin kann England zwar keine grösseren Invasionen mit Bodentruppen starten, aber der Luftkrieg kann unvermindert weitergehen. Neue Lufteinheiten können die Engländer auch postieren selbst wenn die Hauptstadt zerbombt ist - geht in jeder afrikanischen Stadt mit Stärke 5 und höher. Sprich später stellen die Engländer die Luftunterstützung und die USA die Bodentruppen - somit keine langfristigen Auswirkungen auf das Kampfpotenzial der Alliierten.
Summa Sumarum:
- Problematik die UK Hauptstadt auf der Insel nicht zu besetzen und zu zerbomben tritt nur auf wenn die Engländer ihre Insel nicht verteidigen und i.d.R. Afrika erobern
- Wenn die Engländer Afrika erobern, haben sie einen deutlichen Vorteil gegenüber der Achse. Eine Gegenstrategie für die Achse um das etwas auszugleichen wäre also begrüssenswert - Prinzipiell aus SC1 und SC2 Blitzkrieg ist das ein Sealion.
- Sealion in WaW macht mit Hauptstadt-Besetzung für die Achse aber keinen Sinn, damit handelt sie sich nur Nachteile ein. Also entweder keinen Sealion machen, oder sie muss die Hauptstadt-Verlegung verhindern, nur dann ist Sealion eine realistische Option (aber immer noch keine sehr attraktive...).
- Aufgrund der Nichtverlegung der Hauptstadt hat die Achse nur den strategischen Vorteil das bis zum US-Kriegseintritt im Mittelmeer erstmal Ruhe herrscht und nicht soviele Wachtruppen dort benötigt werden - solange England die Seeherrschaft im Mittelmeer besitzt, ist es völlig unrealistisch für die Achse Afrika zurückerobern zu können.
- England hat natürlich den Nachteil das es keine eigenen Bodentruppen mehr bauen kann (Lufteinheiten sind aber weiterhin möglich, ebenso verbündete Truppen wie kanadische) und das es weniger Einnahmen bekommt. Aber die Einnahmenverschiebung von der Achse zu den Alliierten aufgrund der Eroberung Afrikas ist trotzdem deutlich grösser als dieser Nachteil.
Effektiv steht England wenn sie Afrika erobert, die Achse Sealion macht und die Hauptstadt auf der Insel zerbombt und nicht besetzt deutlich besser da als wenn sie die Insel verteidigt und Afrika somit der Achse überlässt - weshalb die Afrika-Eroberung auch Standard bei erfahrenen Alliierten-Spielern ist. Egal was die Achse macht, es ist immer ein deutlicher Vorteil für die Alliierten. Sollte die Achse Sealion machen und den Engländern erlauben die Hauptstadt zu verlegen, dann kann der Alliiertenspieler unter normalen Umständen sogar das Spiel schon als Sieg abhaken - mit dem zusätzlichen Boost durch die Kriegsbereitschaftserhöhung aufgrund Sealions + den Kosten für die Achse für die Invasion, können die Alliierten dann praktisch nicht mehr verlieren wenn sie sich nicht völlig dilletantisch anstellen

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Deshalb braucht es meiner Meinung nach keine Regel gegen diese Strategie, im Gegenteil - nur damit hat die Achse überhaupt die Option auf einen Sealion gegen einen erfahrenen Alliierten-Spieler.